Odnośniki
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[ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ] Natur, andere Menschen für austauschbar zu halten, und er hatte den starken Verdacht, daß Droshny, wenn er eine genügend lange Zeit zur Verfügung hatte, in der der Mond schien, diese Zeit dazu benützen würde, den letzten Ansturm zu starten, um Andrea zu überwältigen. Er berührte Maria an der Schulter. »Sogar die Stavros dieser Welt brauchen manchmal Hilfe. Bleiben Sie hier. Ich werde nicht lange weg sein.« Er drehte sich um und rannte über die schwankende Hängebrücke. Verdammt, dachte Mallory verbittert, verdammt, verdammt, verdammt. Warum war der Himmel ausgerechnet in dieser Nacht nicht bedeckt? Warum konnte es nicht zum Beispiel regnen? Oder schneien? Warum hatten sie sich nicht eine mondlose Nacht für diesen Auftrag ausgesucht? Aber er wußte, daß alle diese Überlegungen sinnlos waren. Keiner hatte die Wahl, denn diese Nacht war die einzige, die sie zur Verfügung hatten. Oh, immer noch dieser verdammte Mond! Mallory blickte nach Norden, wo der Nordwind Wolken- bänke über den Mond trieb und hinter ihnen ein großes Stück klaren Sternenhimmels freilegte. Bald würden der ganze Damm und die Schlucht für eine beträchtliche Zeit in Licht getaucht sein. Mallory dachte mit einem schiefen Lächeln, daß er sich für diesen Moment wahrhaftig eine bessere Position gewünscht hätte. Zu diesem Zeitpunkt hatte er fast die Hälfte der länglichen Spalte hinter sich gebracht. Er warf einen Blick nach links und schätzte, daß er immer noch neun bis zwölf Meter zurücklegen mußte, bis er die Dammauer hinter sich gelassen hatte und über dem Stausee war. Er schaute nach rechts und sah, keineswegs überrascht, daß Miller immer noch an der Stelle war, wo er ihn 229 verlassen hatte: Er klammerte sich mit beiden Händen an den Haken, als wäre er sein bester Freund auf Erden, was er in diesen Augenblicken wahrscheinlich auch war. Er blickte nach unten: Er befand sich jetzt direkt über dem Damm, etwa fünfzehn Meter darüber, zwölf Meter über dem Dach der Wachhütte. Wieder schaute er zum Himmel hinauf: Noch eine Minute, und der Mond würde frei sein. Was war es gewesen, was er an diesem Nachmittag zu Reynolds gesagt hatte? »Denn es ist vielleicht die einzige Zeit, die wir haben.« Ja, das war s. Er fing an, sich zu wünschen, er hätte es nicht gesagt. Er war Neuseeländer. Aber nur ein Neuseeländer in der zweiten Generation: Alle seine Vorfahren waren Schotten, und jeder wußte, wie die Schotten in solchen heidnischen Praktiken wie dem Zweiten Gesicht und Zukunftsvisionen schwelgten. Mallory beschäftigte sich kurz mit dem Verhältnis von Realität und : Zweitem Gesicht9 und setzte dann seinen Weg fort. Am Fuß der Eisenleiter erkannte Groves, für den Mallory jetzt nicht mehr als ein halb sichtbarer, halb erahnter dunkler Schatten gegen die schwarze Felswand war, daß Mallory bald ganz aus seinem Gesichtsfeld verschwinden würde, und wenn das passierte, würde er nicht in der Lage sein, Mallory Deckung zu geben. Er berührte Petars Schulter und bedeutete ihm durch den Druck seiner Hand, daß er sich am Fuß der Leiter hinsetzen sollte. Petar starrte ihn aus blicklosen Augen verständnislos an, dann schien er plötzlich zu begreifen, was von ihm erwartet wurde, denn er nickte gehorsam und setzte sich hin. Groves schob die Luger mit dem aufgesteckten Schalldämpfer in seinen Anorak und begann zu klettern. Eine Meile westlich bombardierten die Lancaster immer noch die Zenica-Schlucht. Eine Bombe nach der anderen erreichte mit überraschender Genauigkeit das winzige Zielgebiet. Bäume wurden entwurzelt, Erde und Steine flogen durch die Luft, überall entstanden Dutzende von kleinen Feuern, die bereits 230 fast alle der deutschen Sperrholzpanzer in Brand gesetzt hatten. Sieben Meilen südlich lauschte Zimmermann immer noch interessiert auf das fortgesetzte Bombardement im Norden. Er wandte sich an seinen Adjutanten neben sich. »Sie werden zugeben müssen, daß wir der Royal Air Force gute Noten für Fleiß geben müssen, wenn schon für nichts anderes. Ich hoffe, unsere Truppen sind weit genug von dem Gebiet entfernt?« »Es gibt keinen deutschen Soldat im Umkreis von zwei Meilen von der Zenica-Schlucht, Herr General.« »Ausgezeichnet, ausgezeichnet.« Zimmermann schien seine früheren Weissagungen vergessen zu haben. »Nun, fünfzehn Minuten. Der Mond wird bald durchkommen, also halten wir unsere Infanterie zurück. Der nächste Trupp kann mit den Panzern hinübergehen.« Reynolds, der sich auf seinem Weg entlang des rechten Ufers der Neretva nach der Lautstärke der Schüsse richtete, blieb plötzlich, als er schon in der Nähe des Schußwechsels war, wie angewurzelt stehen. Die meisten Männer reagieren auf die gleiche Weise, wenn sich der Lauf eines Gewehrs gegen ihren Hals drückt. Sehr vorsichtig, um nicht den anderen zum Schießen zu veranlassen, wandte Reynolds die Augen und seinen Kopf leicht nach rechts und erkannte erleichtert, daß dies einer der Momente war, in denen er keine Angst vor einer Kurzschlußhandlung zu haben brauchte. »Sie haben Ihre Befehle«, sagte Andrea. »Was machen Sie hier?« »Ich & ich dachte, Sie könnten vielleicht Hilfe gebrauchen. Ich kann mich natürlich auch getäuscht haben.« »Kommen Sie. Es ist Zeit, daß wir zurückgehen und die Brücke überqueren.« 231 Für alle Fälle schleuderte Andrea schnell hintereinander noch ein paar Granaten flußabwärts und lief dann flußaufwärts, dicht gefolgt von Reynolds. Der Mond brach durch. Zum zweitenmal in dieser Nacht erstarrte Mallory zu völliger Regungslosigkeit. Seine Zehen hatte er in den länglichen Spalt gekrallt, mit den Händen klammerte er sich an den Kletterhaken, den er dreißig Sekunden vorher in den Felsen getrieben und um den er das Seil geschlungen hatte. Weniger als drei Meter von ihm entfernt verharrte Miller unbeweglich, der mit Hilfe des Seils bereits den ersten Teil des Weges sicher hinter sich gebracht hatte. Beide Männer starrten auf den Damm hinunter. Sechs Wachen waren zu sehen, zwei am hinteren oder westlichen Ende, zwei in der Mitte und die übrigen zwei fast genau unter Mallory und Miller. Wie viele sich vielleicht noch in der Wohnhütte aufhielten, das festzustellen, fehlte Mallory und Miller jegliche Möglichkeit. Alles, was sie sicher wußten, war, daß sie sich hier oben auf dem Präsentierteller befanden und daß ihre Lage verzweifelt war. Auch Groves, der bis zu diesem Augenblick drei Viertel der Eisenleiter hinter sich gebracht hatte, erstarrte mitten in der Bewegung. Von seinem Standort aus konnte er Mallory, Miller und die beiden Wachen deutlich sehen. Mit plötzlicher Überzeugung wußte er, daß es diesmal keine Fluchtmöglichkeit geben würde, daß sie unmöglich wieder so viel Glück haben konnten. Mallory, Miller, Petar oder er selbst wer würde zuerst entdeckt werden? Alles in allem war es wohl [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ] |
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