Odnośniki


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glaube ich, daß in der Schule das Miteinander-Sprechen und -Diskutieren gelehrt
werden kann und sollte. Wenn man Schülern ein kontroverses Thema präsentiert
und sie darüber debattieren läßt, kann man ihnen auf diese Weise wunderbar
vermitteln, daß Konflikte gewaltfrei gelöst werden können. Würden die Schulen
dies besonders fördern, dann könnte man sogar hoffen, daß sich das wohltuend auf
das Familienleben der Schüler auswirken würde. Ein junger Mensch, der den Wert
des Dialogs begriffen hat, würde seinen streitenden Eltern ganz von selbst
vermitteln: »Das führt doch so zu nichts. Ihr müßt die Sache vernünftig
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diskutieren!«
Und schließlich ist es ganz wichtig, daß wir jeden Anflug, andere
negativ darzustellen, aus dem Unterricht verbannen. Es gibt zweifellos auf
der Welt Gegenden, in denen Intoleranz und Rassismus etwa im
Geschichtsunterricht gefördert werden. Das ist selbstverständlich von Übel.
Es trägt nichts zum Glück der Menschheit bei. Wir müssen unseren
Kindern heute mehr denn je klarmachen, daß Unterscheidungen zwischen
»meinem Land« und »deinem Land«, zwischen »meiner Religion« und
»deiner Religion« zweitrangig sind. Statt dessen müssen wir beharrlich
verdeutlichen, daß dem eigenen Recht auf Glück nicht mehr Gewicht
beigemessen wird als dem Recht anderer. Damit meine ich jedoch nicht,
daß wir Kinder dahingehend erziehen sollen, daß sie ihre kulturellen und
historischen Wurzeln aufgeben oder verleugnen. Ganz im Gegenteil: Es ist
sehr wichtig, daß sie darin zu Hause sind. Es ist gut für Kinder, wenn sie ihr
Land, ihre Religion, ihre Kultur und so weiter lieben lernen. Doch wenn
diese Liebe in engstirnigen Nationalismus, in Ethnozentrik und religiöse
Überheblichkeit übergeht, wird es gefährlich. Das Beispiel Mahatma
Gandhis paßt genau hierher. Obwohl er eine hochrangige westliche
Ausbildung besaß, blieb er dem reichen Erbe seiner indischen Kultur
immer verbunden.
Wenn die Erziehung unserer Kinder eine der wirksamsten Waffen zum
Aufbau einer besseren, friedlicheren Welt ist, dann gilt das ebenso für die
Massenmedien. Wie alle Politiker wissen, sind es nicht mehr sie allein, die
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in der Gesellschaft eine Autorität darstellen. Zusammen mit Zeitungen und
Büchern haben Radio, Film und Fernsehen insgesamt einen solch enormen
Einfluß auf die Menschen gewonnen, wie es vor einem Jahrhundert noch
undenkbar gewesen wäre. Aus dieser Macht ergibt sich eine große
Verantwortung, die alle, die im Bereich der Medien arbeiten, zu tragen
haben. Doch auch uns, die wir hören, lesen und zusehen, wird große
Verantwortung abverlangt. Denn auch wir spielen eine Rolle. Wir sind den
Medien nicht hilflos ausgeliefert, denn schließlich sind wir es, die den
Einschaltknopf bedienen.
Das bedeutet nicht, daß ich ein Verfechter seichter Berichterstattung
oder langweiliger Unterhaltung bin. Im Gegenteil, was den investigativen
Journalismus angeht, so respektiere und schätze ich die Einmischung durch
die Medien. Nicht alle Inhaber eines öffentlichen Amtes erfüllen ihre
Pflichten gewissenhaft. Deshalb ist es angemessen, wenn Journalisten mit
ihren Nasen wie mit Elefantenrüsseln herumstöbern und Fehlverhalten
aufdecken, wo immer sie es finden. Wir sollten schon wissen, wenn diese
oder jene bekannte Persönlichkeit hinter ihrer sympathischen Fassade ganz
andere Seiten verbirgt. Die äußere Erscheinung und das Innerste eines
Menschen sollten nicht auseinanderklaffen. Schließlich handelt es sich um
eine Person. Diskrepanzen dieser Art lassen sie nicht gerade
vertrauenswürdig erscheinen. Doch in solch einem Fall ist es ebenfalls
wichtig, daß der »Detektiv« nicht aus unlauteren Motiven heraus handelt.
Wenn er nicht unparteiisch ist und die Rechte des anderen nicht achtet,
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dann haftet der Untersuchung selbst ein Makel an.
Was den Punkt betrifft, daß die Medien so viel Gewicht auf die
Darstellung von Sex und Gewalt legen, so gibt es hier viele Aspekte zu
bedenken. Zunächst ist es offensichtlich, daß ein Großteil der Zuschauer die
Empfindungen genießt, die damit ausgelöst werden. Des Weiteren
bezweifle ich sehr, daß diejenigen, die das Material mit expliziten Sex- und
Gewaltszenen erstellen, Schaden anrichten wollen. Ihre Beweggründe sind
wahrscheinlich rein kommerzieller Natur. Ob das für sich genommen
positiv oder negativ ist, halte ich für eine weniger wichtige Frage als jene,
ob das ethisch gesunde Auswirkungen hat. Wenn ein Film, in dem viel
Gewalt vorkommt, beim Zuschauer Mitgefühl erweckt, dann mag diese
Darstellung der Gewalt vielleicht gerechtfertigt sein. Doch wenn die
Häufung gewaltvoller Bilder zu einer Abstumpfung führt, dann trifft das
meines Erachtens nicht zu. Solch eine Verhärtung des Herzens stellt eine
potentielle Gefahr dar, denn sie führt nur allzu leicht zu Gleichgültigkeit.
Wenn sich die Medien zu stark auf die negativen Seiten der
menschlichen Natur konzentrieren, dann besteht das Risiko, daß wir
allmählich glauben, Gewalt und Aggression seien ihre Hauptmerkmale 
und das stimmt nicht. Der Umstand, daß Gewalt nachrichtentauglich ist,
verweist auf das genaue Gegenteil. Bedenken Sie einmal: In jedem
beliebigen Augenblick müssen auf der Welt Hunderte Millionen
freundlicher Taten geschehen. Obwohl zweifellos zur selben Zeit auch viele
gewaltsame Handlungen passieren, ist ihre Zahl mit Sicherheit viel
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geringer. Wenn die Medien also so etwas wie eine ethische Verantwortung
haben sollen, dann müssen sie diese schlichte Tatsache auch widerspiegeln.
Selbstverständlich ist es notwendig, die Medien zu beaufsichtigen. Der
Umstand, daß wir unsere Kinder daran hindern, bestimmte Sendungen zu
sehen, zeigt, daß wir ohnehin schon mit entscheiden, was wir für
angemessen halten und was nicht. Doch ob die richtige Methode hierfür in
der Gesetzgebung liegt, ist schwer zu beurteilen. Wie bei allen ethischen [ Pobierz całość w formacie PDF ]
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